"Wir sind nicht in der Krise", antwortet der Unternehmer auf die Frage eines Journalisten und meint seinen Gesprächspartner damit überzeugt zu haben. Wahrscheinlich irrt er sich. Denn bei einem Dementi sehen viele Menschen den kritisch hinterfragten Sachverhalt eher bestätigt als aus der Welt geräumt. Besser wäre es, positiv zu formulieren, etwa: "Wir haben Probleme erkannt und gelöst. Damit ist unser Unternehmen wieder zurück auf der Erfolgsspur." Das wirkt gleichermaßen authentisch wie glaubwürdig und strahlt Souveränität aus.
Ein Ja verarbeitet das menschliche Gehirn leichter als ein Nein. Das Nein ist komplizierter, weil es meist eine Anschlussfrage auslöst. "Wenn dieses oder jenes nicht, was denn dann? Oder vielleicht doch genau das?" Versuchen Sie also beim Reden und Schreiben, sich auf positive Formulierungen zu konzentrieren. Auch Ihre Geschäftskorrespondenz profitiert davon. Sie antworten ungeduldigen Kunden immer noch, "keine Lieferprobleme" zu haben? Sagen Sie es - wenn's stimmt - einfacher: "Wir liefern pünktlich."
Denken Sie immer an die "Mutter" aller Dementis: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", versicherte Walter Ulbricht als Staatsratsvorsitzender der früheren DDR im Juni 1961. Zwei Monate später begann er mit dem Bau der Berliner Mauer.