Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im persönlichen Gespräch mit Kunden und Geschäftspartnern unkompliziert, freundlich, gewinnend, sympathisch? Dann runden Sie diesen positiven Gesamteindruck auch in Ihrer Geschäftskorrespondenz ab. Unser Tipp: Schreiben Sie häufiger so, wie Sie reden. Hier ein paar Beispiele:
sperrig, verstaubt | frisch, unkompliziert |
Gemäß Ihrem Schreiben … | Wir haben Ihre Anfrage erhalten. |
Ihre Anmeldung erwarten wir … | Bitte melden Sie sich an. |
Wir hoffen, dass Sie unser Angebot überzeugt. | Überzeugt Sie unser Angebot? |
Bezugnehmend auf unser Telefonat … | Vielen Dank für das freundliche Telefonat. |
Hinsichtlich Ihrer Frage | Zu Ihrer Frage |
Hiermit übersenden wir Ihnen ... | Hier sind die gewünschten Unterlagen zum … |
Beiliegend übersenden wir Ihnen … | Mit diesem Brief bekommen Sie … |
insofern | deshalb |
Wir würden uns freuen, wenn … | Wir freuen uns über … |
Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. | Bei Fragen melden Sie sich am besten telefonisch oder per Mail. |
"Wir sind nicht in der Krise", antwortet der Unternehmer auf die Frage eines Journalisten und meint seinen Gesprächspartner damit überzeugt zu haben. Wahrscheinlich irrt er sich. Denn bei einem Dementi sehen viele Menschen den kritisch hinterfragten Sachverhalt eher bestätigt als aus der Welt geräumt. Besser wäre es, positiv zu formulieren, etwa: "Wir haben Probleme erkannt und gelöst. Damit ist unser Unternehmen wieder zurück auf der Erfolgsspur." Das wirkt gleichermaßen authentisch wie glaubwürdig und strahlt Souveränität aus.
Ein Ja verarbeitet das menschliche Gehirn leichter als ein Nein. Das Nein ist komplizierter, weil es meist eine Anschlussfrage auslöst. "Wenn dieses oder jenes nicht, was denn dann? Oder vielleicht doch genau das?" Versuchen Sie also beim Reden und Schreiben, sich auf positive Formulierungen zu konzentrieren. Auch Ihre Geschäftskorrespondenz profitiert davon. Sie antworten ungeduldigen Kunden immer noch, "keine Lieferprobleme" zu haben? Sagen Sie es - wenn's stimmt - einfacher: "Wir liefern pünktlich."
Denken Sie immer an die "Mutter" aller Dementis: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", versicherte Walter Ulbricht als Staatsratsvorsitzender der früheren DDR im Juni 1961. Zwei Monate später begann er mit dem Bau der Berliner Mauer.
Bei geschäftlicher Weihnachtspost erwartet heute niemand mehr einen handgeschriebenen Brief. Belassen Sie es trotzdem nicht nur bei einem vorgedruckten "Fröhliche Weihachten und ein gutes neues Jahr". So etwas wandert mehr oder weniger ungelesen in den Papierkorb und hinterlässt keinen Eindruck.
Unser Tipp: Setzen Sie sich von der übergroßen Zahl mehr oder weniger abgenutzter Floskeln auf Karten und E-Cards durch einen kurzen Brief ab. Mit zwei, drei eigenen Gedanken zünden Sie verbal eine Kerze an. Anrede und Unterschrift ergänzen Sie per Hand und einem guten, satt auftragenden Stift. So oder so ähnlich könnte es klingen:
Liebe Frau/Herr ...,
hin und wieder beschleicht auch Sie vielleicht das Gefühl, mehr von außen bestimmt zu werden, als selbst zu leben. Der Alltag gleicht oft einer
Zugfahrt, die wir nicht anhalten können. Wie sehr wünschen wir uns dann, auszusteigen, durchzuatmen und aufzutanken!
Die Weihnachtszeit lädt dazu ein, eine Atempause einzulegen und zu fragen: In welche Richtung fährt mein Zug? Was gibt meinem Leben Sinn? Welche
Weichen will ich selbst stellen?
Mit einem großen Dankeschön für die Zusammenarbeit der letzten Monate wünschen wir Ihnen von Herzen, den inneren Akku in den kommenden Tagen aufladen
zu können. Genießen Sie das, was Ihnen an Leib und Seele gut tut. So schöpfen Sie neue Kraft für das kommende Jahr. Es steht bei Ihnen hoffentlich wieder unter einem sprichwörtlich "guten
Stern".
Mit besten Grüßen
Ihr/e ...
"Gemäß Ihrem Auftrag , für den ich mich herzlich bedanke, berechne ich Ihnen ..." Gut gemeint und trotzdem schade! Gute Handwerker-Arbeit hat besser formulierte Rechnungen verdient. Etwa so: "... herzlichen Dank für Ihren Auftrag. Wir haben gerne für Sie gearbeitet. Für unsere Leistungen berechnen wir ..." Und zum Schluss der Blick nach vorne: "Bitte melden Sie sich, wenn wir wieder etwas für Sie tun können." So legt die Rechnung den Grundstein für den nächsten Auftrag.
Ihre Kunden sind Ihnen wichtig. Das sollten auch Ihre Geschäftsbriefe ausdrücken. Vermeiden Sie deshalb so weit wie möglich Abkürzungen. "Ggf.", "v. a.", "MfG" & Co. können zweierlei signalisieren. Entweder: Ich, der Absender, weiß mehr als Du, armer Leser. Oder: Ich, der Absender, habe eigentlich keine Zeit für Dich, lieber Kunde.
Unterm Strich kosten Abkürzungen meist mehr Zeit als sie sparen. Obendrein machen sie es manchem Leser unnötig schwer, Ihren Text zu verstehen. Denken Sie auch an die wachsende Zahl von Menschen, für die Deutsch eine Fremdsprache ist.
Beschränken Sie sich daher auf Abkürzungen, die den meisten Adressaten Ihrer Texte zweifellos geläufig sind. Dazu zählen beispielsweise "USA", "usw." oder "d. h." - damit kann fast jeder etwas anfangen. Viel länger sollte die Liste Ihrer Abkürzungen allerdings nicht sein. Auch auf das immer noch gern verwendete "u.A.w.g." verzichten Sie natürlich. Besser schreiben Sie in Ihrer Einladung: "Bitte geben Sie uns bis zum ... Bescheid, ob wir mit Ihnen rechnen können."